166
Flucht zu ergreifen. Die Griechen verloren viele Schiffe
und Leute, noch größer aber war der Verlust der Feinde.
Nach dem Treffen zogen beide Theile nach ihrem Standorte
zurück.
Da die Griechen durch einen Boten erfuhren, daß Leo-
nidas mit seinen Spartanern gefallen war, schoben sie den
Rückzug nicht länger auf. Zuvor aber führte Themistokles
noch eine List aus: Er fuhr an die Felsen von Artemision
und schrieb da, wo die Ionier das Trinkwasser holten, in
die Steine: „Ihr Männer von Jonien, ihr thut Unrecht, daß
ihr gegen eure Väter in den Streit zieht und Griechenland
unterjocht. Tretet auf unsere Seite, oder laßt wenigstens
noch jetzt vom Kampfe ab. Ist aber keins von beiden mög-
lich, so gedenket, daß ihr von uns abstammet, und thut im
Kampfe linde gegen uns!" Dadurch sollten die Joner ent-
weder zum Abfall bewogen oder doch ihre Treue dem Terxes
verdächtig gemacht werden, damit er sie von den Gefechten
entfernte.
Die Flotte der Griechen segelte von Artemision nach
Salamis. Während die Bewohner des Peloponneses an einer
Mauer auf dem Jsthmos arbeiteten, bewirkte Themistokles
den Volksbeschluß, daß alle waffenfähigen Bürger die Schiffe
besteigen, die Wehrlosen dagegen so gut als möglich in
Sicherheit gebracht werden sollten. Die Menge gehorchte
mit schwerem Herzen: sie glaubte keines Sieges mehr zu be-
dürfen und kannte keine Hoffnung mehr, wenn sie erst einmal
die Heiligthümer der Götter und die Gräber der Väter preis-
gegeben hätte. Der Aberglaube der Zeit erleichterte die Aus-
führung des harten Beschlusses. Die Schlange nämlich, die
als Wächter der Burg im Tempel gehalten wurde, verzehrte
damals nicht den Honigkuchen, den man ihr monatlich vor-
setzte. Daraus schloffen die Athener, die Göttin selbst habe
die Stadt verlassen, und bereiteten sich nun gleichfalls zum
Abzüge. Als nun so viele Menschen ihre Vaterstadt ver-
ließen, erregte der Anblick zugleich Mitleid und Bewunderung
ihres Muths, da sie ihre Eltern hierhin und dorthin voraus-
sandten, selbst aber unbeugsam gegen die Klagen und Thränen
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123
der sein Schwager war, hörte, gedachte er die wachsende
Macht der Perser zu vernichten, ehe sie zu mächtig werden
würden, und wollte die Göttersprüche versuchen, ob er es
wagen dürfte, gegen die Perser in den Streit zu ziehen. Um
sich jedoch zuvor von der Wahrhaftigkeit der Orakel zu über-
zeugen, befahl Krösos seinen Boten, die er an verschiedene
Orakel sandte, am hundertsten Tage von ihrer Abreise aus
Sardes die Frage an die Orakel zu thun, womit jetzt gerade
Krösos beschäftigt sei. Was die übrigen Orakel antworteten,
wird nicht erzählt, das Delphische aber gab den Spruch:
„Sieh', ich zähle den Sand, anch kenn' ich die Tiefen des Meeres,
Höre den Stummen sogar und den Schweigenden selber vermehrn' ich;
Jetzo dringt ein Geruch in die Sinne mir, wie wenn vereinigt
Mit Lammfleische zusammen in Erz Schildkröte gekocht wird;
Erz ist darunter gesetzt, Erz oben darüber gcdecket"
An demselben Tage nämlich schnitt Krösos eine Schild-
kröte und ein Lamm in Stücke, kochte es zusammen in einem
ehernen Kessel und setzte einen ehernen Deckel daraus. Nun
suchte Krösos den Delphischen Gott sich gnädig zu machen
durch reichliche Opfer und Geschenke von Gold und Silber
von ungeheuerem Werthe, die er nach Delphi schickte. Den
Boten aber trug er auf, den Gott zu fragen, ob er gegen
die Perser in den Streit ziehen sollte. Er erhielt die Ant-
wort, daß er, wenn er gegen die Perser zöge, ein großes
Reich zerstören würde. Krösos freute sich über den Spruch
und hoffte nun ganz sicher, er würde des Kyros Reich zer-
stören. Daher beschenkte er alle Delphier und ließ zum dritten
Mal fragen, wie lange seine Herrschaft dauern werde. Der
Gott antwortete:
„Wenn dem Meder dereinst als König gebietet ein Maulthier,
Dann, zartfüßiger Lyder, entfleuch zu dem steinigten Hermos!
Halte nicht Stand, noch fürchte die Schmach feigherziger Eile!"
Darüber hatte Krösos noch größere Freude, denn er hoffte,
ein Maulthier würde nimmer König werden über die Meder,
und weder er noch seine Nachkommen würden das Königreich
verlieren.
Nun brach er auf und führte sein Heer über den Fluß
Halvs, Kyros aber sammelte seine Schaaren und zog ihm
entgegen. Es kam zur Schlacht, von beiden Seiten sanken
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— 46
setzten die beiden Tribunen für die Plebejer durch. Bis dahin
hatten sich nämlich die Patricier allein das Recht angemaßt,
von den Gemeindeländereien des Staats so viel als sie nur
wollten, in Besitz zu nehmen, während die Plebejer davon aus-
geschlossen waren. Zugleich mit feinem Anträge über das
Konsulat machte deshalb Licinius auch den Vorschlag, daß kein
Patricier mehr als 500 Morgen von dem Gemeindelande be-
sitzen, das Uebrige aber in Theilen von je sieben Morgen an
arme Plebejer vertheilt werden sollte.
Durch diese Gesetze, welche die Gleichstellung der Plebejer
mit den Patriciern sehr beförderten, erwarben sich die beiden
Tribunen ein großes Verdienst um den römischen Staat, der
nur durch vollkommene Einheit und Eintracht der beiden
Stände zu dem größten und mächtigsten der Erde emporgeho-
den werden konnte.
Xvi.
Der Kampf gegen die Samniter. — P. Decius.
— Papirius Cursor. — Pontius, Feldherr der
Samniter.
Die Samniter waren ein kräftiges, kriegerisches Bergvolk.
Auf einem ihrer Eroberungszüge wurden sie von den Cam-
panern gehindert, brachten ihnen aber zwei solche Niederlagen
bei, daß die Campaner die mächtigen Römer zu Hülfe rufen
mußten. Diese gewährten sie, und so begann ein furchtbarer
Kampf, der mit mehrjährigen Unterbrechungen über fünfzig
Jahre, von 342—290 v. Ehr. dauerte.
In dem ersten Kriege gegen die Samniter (von 342—340
v. Ehr.) zogen zwei Heere unter den beiden Konsuln M. Va-
lerius Corvus und A. Cornelius Cossus ins Feld,
von denen das eine den Marsch nach Campanicn nahm, das
andere bestimmt war, in Samnium selbst einzurücken. Vale-
rius schlug sein Lager in der Nähe von Cumä am Gebirge
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113
Als aber Astyages von ihrem Abfalle Kunde erhielt, brachte
er alle Meder in die Waffen und setzte thörichter Weise zu ihrem
Anführer den Harpagos. In dem Kampfe gingen die meisten
Meder zu den Persern über, und nachher ward Astyages noch
einmal überwunden und selbst gefangen. Kyros war nun König,
fügte aber seinem Großvater weiter kein Leid zu, sondern behielt
ihn bei sich. (560 v. Chr.)
Da Krösos, König von Lydien, den seit Solons Abreise
großes Unglück heimgesucht hatte, von dem Sturze des Astyages,
der sein Schwager war, hörte, gedachte er die wachsende Macht
der Perser zu vernichten, che sie zu mächtig werden würden,
und wollte die Göttersprüche versuchen, ob er es wagen dürfte,
gegen die Perser in den Streit zu ziehen. Um sich jedoch zuvor
von der Wahrhaftigkeit der Orakel zu überzeugen, befahl Krösos
seinen Boten, die er an verschiedene Orakel sandte, am hundert-
sten Tage von ihrer Abreise aus Sardes die Frage an die Ora-
kel zu thun, womit jetzt gerade Krösos beschäftigt sei. Was die
übrigen Orakel antworteten, wird nicht erzählt, das Delphische
aber gab den Spruch:
„Sieh', ich zähle den Sand, auch kenn' ich die Tiefen des Meeres,
Höre den Stummen sogar und den Schweigenden selber vernehm' ich;
Jetzo dringt ein Geruch in die Sinne mir, wie wenn vereinigt
Mit Lammfleische zusammen in Erz Schildkröte gekocht wird;
Erz ist darunter gesetzt, Erz oben darüber gedecket."
An demselben Tage nämlich schnitt Krösos eine Schildkröte
und ein Lamm in Stücke, kochte es zusammen in einem ehernen
Kessel und setzte einen ehernen Deckel darauf. Nun suchte Krösos
den Delphischen Gott sich gnädig zu machen durch reichliche
Opfer und Geschenke von Gold und Silber von ungeheuerem
Werthe, die er nach Delphi schickte. Den Boten aber trug er
auf, den Gott zu fragen, ob er gegen die Perser in den Streit
ziehen sollte. Er erhielt die Antwort, daß er. wenn er gegen
die Perser zöge, ein großes Reich zerstören würde. Krösos freute
sich über den Spruch und hoffte nun ganz sicher, er würde des
Kyros Reich zerstören. Daher beschenkte er alle Delphier und
ließ zum dritten Mal fragen, wie lange seine Herrschaft dauern
werde. Der Gott antworteten
„Wenn dem Meder dereinst als König gebietet ein Manlthier,
Dann, zartfüßiger Lyder, entfleuch zu dem steinigten Hcrmos!
Halte nicht Stand, noch fürchte die Schmach feigherziger Eile!"
Stacke, Griech. Geschichte. 7. Aufl. 8
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238
Fran^sfaiier Berthold schwarz zu Freiburg im Breisgau zugeschrieben (1340), der ein groer Freund chemischer Unter-Buchungen war. Einst hatte er Salpeter, Schwefel und Kohle m einem Mrser gestoen und diese Masse mit einem Stein zugedeckt, als von ungefhr ein Funke hineinfiel, die Mischung entzndete und den Stein mit einem heftigen Knall in die Hhe schleuderte. Die Chinesen, welche die Bearbeitung der Seide; und des Porzellans vor uns kannten, rhmten sich, auch das Schiepulver, die Buchdruckerkunst und das Lumpen-papier vor uns erfunden zu haben. Von ihnen soll es zu den Arabern gekommen sein. Doch steht fest, da das Pulver auch in Deutschland schon im 12. Jahrhundert zur Sprengung von Gestein gebraucht worden ist: seine Anwendung auf den Krieg erhielt es jedoch erst seit Berthold Schwarz. Nach 1350 finden wir die Kanonen, oder wie sie damals hieen, d'.e Bombarden, Donner- oder Wallbchsen im Gebrauch*); spter kam das kleine Gewehr auf, das anfangs auch mit einer Lunte oder Zndrute abgefeuert wurde.**) Die Erfindung des Schiepulvers und der Geschtze brachte einen gnzlicben Umschwung in der Kriegfhrung hervor, da die alten Waffen des Rittertums den ferntreffenden Bchsen weit nachstanden und die Rstungen gegen Kugeln keine volle Sicherheit ge-whrten, daher bildete sich bei der allgemeinen Verbreitung des Feuergewehrs mit der Zeit eine neue Kriegskunst aus.
Die segensreichste Erfindung ist die der Buchdruckerkunst durch den Mainzer Johann von Sorgenloch, genannt Gnsefleisch zu Guttenberg, gewhnlich kurz Johann Guttenberg genannt. Das lteste Schreibmaterial waren die Bltter der Papyrusstaude in gypten, dann wurden Felle gegerbt und zum Schreiben zugerichtet; ein weiterer Fortschritt war das Pergament, bis man noch spter das Baumwollen-und zuletzt das Leinen- oder Lumpenpapier erfand. In alten Zeiten wurden Urkunden und Bcher geschrieben, wobei man besonders die Anfangsbuchstaben schn auszumalen und durch Bildchen, mit Gold ausgelegt, zu verzieren pflegte. Diese Art die Bcher zu vervielfltigen war sehr mhsam und zeit-raubend, und die Bcher selbst waren unerschwinglich teuer. Man hatte bereits die Erfindung gemacht, Heiligenbilder und
*) In der Schlacht bei Crecy (1346 vgl. Xxxix) sollen zuerst Donnerbchsen gebraucht warben sein.
**) Erst spter erfanb man das Feuerschlo (1517); im 19. Jahr- ; lnmbcrt das Percussionsschlo, das in neuester Zeit durch das Hinter-labungsgewehr verbrngt warb.
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Extrahierte Personennamen: Berthold Berthold_Schwarz Johann_von_Sorgenloch Johann Guttenberg Johann_Guttenberg Johann
339
Sieges bei Hochkirch einen geweihten Hut und Degen geschickt hatte war mit neuen Streitkrften ausgerstet. So zahl-reiche Heeresmassen drohten den heldenmtigen Komg zu erdrcken. Dieser war jetzt gentigt, bte junge Mannschaft mit Hrte auszuheben, und die Hlfsmittel der besetzten Lander mglichst zu benutzen. Er wollte fr dieses ^ahr den Femd
erwarten. t _, ,
Als sich die Russen unter Soltikow der Oder nherten.
sandte der König, um ihre Vereinigung mit den Ostreichern unter Sonden*) zu hindern, den General Wedel gegen die Russen Wedel ward aber bei dem Dorfe Kay unweit Zllichau geschlagen. Nun konnten sich Russen und Ostreicher
ungehindert vereinigen.
Friedrich eilte aus Schlesien zum Schutz der Mark Brandenburg herbei, und als ob ihm sein bevorstehendes Unglck geahnt htte, machte er vor seiner Abreise sem Testament und forderte seinem Bruder ein feierliches Ver-sprechen ab, nach seinem Tode in keinen dem preuischen Hause schimpflichen Frieden zu willigen.
An der Oder fand er 40 000 Mann. Er fhrte sie der den Flu und sah die vereinigten Feinde, der 60 000 Mann stark, auf den Anhhen zwischen Frankfurt und Kuners-dorf verschanzt und durch eine sehr groe Zahl Kanonen gedeckt. Trotz ihrer sichtbaren berlegenheit beschlo er, die Feinde schon am folgenden Tage anzugreifen. Es geschah; die fr die Preußen so unglckliche Schlacht begann mittags nach 11 Uhr. Das hchst unbequeme Terrain, das man vorher nicht sorgfltig genug untersucht hatte, und die drckende Hitze dieses Tages erschwerten den Angriff der alle Erwar-tung. Die zahllosen Feuerschlnde, mit denen die Anhhen besetzt waren, sprhten Tod und Verderben auf die An-greifenden. Ganze Rotten strzten auf einmal nieder. Den-
*) Loudon stammte aus einer nach Livlcmd ausgewanderten schottischen Familie. Ausgerstet mit hoher wissenschaftlicher Bildung, beaann er seine militrische Laufbahn in russischen Diensten. Spater begab er sich nach Berlin und bot dem König Friedrich seine Dienste an: allein dieser wandte sich mit den Worten von ihm weg: Das uere dieses Menschen gesllt mir nicht!" Daraus begab sich Loudon nach Wien, wo er Hauptmann wurde und durch seme glanzenden Verdienste immer hher stieg. Noch als Greis zeichnete er sich in einem Kriege gegen die Trken aus. Er starb 1790.
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Extrahierte Personennamen: Kay Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Hochkirch Brandenburg Frankfurt Berlin Wien
169
Auf einem Gerste neben der Rebnerbhne auf dem Forum stcmb eine vergolbete Kapelle, eine Nachbildung des von Csar erbauten Nenustempels; innerhalb der Kapelle, welche von Sulen ohne Wnde getragen ward, war em elfenbeinernes, mit Purpur bedecktes Ruhebett sichtbar. Auf dieses wurde nach vollendetem Trauerzuge der Sarg mit der Leiche unter dem Wehklagen des Volkes und der Soldaten Csars niedergesetzt. Sodann hielt Antonius eine Rede, worin er das dem Vater des Vaterlandes zugefgte Unrecht schilderte, dessen Verdienste mit glhenden Farben pries und unter Thrnen das blutige, von Dolchstichen zerstoene Ge-wand des Ermordeten emporhob. Dabei stieg ein aus Wachs verfertigtes Bild Csars mit den 23 Wunden, unter denen die entstellende Wunde des Gesichts und die tdliche Brust-wunde besonders auffielen, aus dem Sarg in die Hohe.
Jetzt verwandelte sich das Wehklagen des Volkes m volle Wut gegen die Mrder, die sich jedoch zeitig entfernt hatten; dann warb das Leichengerst angeznbet, und nun warf jebermann, was ihm an Gerten, Waffen und Schmuck zur Hand war, in das Feuer, das baburch so gewaltig um sich griff, ba ein Haus in der Nhe in Branb geriet, und eine Feuersbrunst mit Mhe verhtet ward. Kaum konnte Antonius das wtende Volk zurckhalten, das mit Fackeln durch die Straen der Stadt tobte und die Huser der
Mrder anznden wollte.
Als Antonius das Volk fr sich gewonnen hatte, brachte er es bald dahin, da ihm der Senat eine Schutzwache bewilligte, die er auf 6000 Mann vermehrte. Im Vertrauen auf diesen Schutz gab er, angeblich aus dem Nachla Csars, eine Verordnung nach der andern heraus, um sich Vorteile und besonders Geld zu verschaffen. Er verkaufte Amter und Wrden, verhandelte Knigreiche und wute sich dadurch Geld in solchem Mae zu verschaffen, da er und Fulvia, seine schndliche Gemahlin, zuletzt das Geld nicht mehr zhlten, sondern in Masse wgten. Den Mrdern Csars nahm er ihre Provinzen, indem er Macedonien, das Marcus Brutus hatte, fr sich nahm, und Syrien, das dem Cassius bestimmt war, dem Dolabella gab.
Doch auch gegen Antonius erhob sich bald ein Neben-buhler, der endlich den Sieg der ihn bavontragen sollte.
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Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Antonius Antonius Nachla_Csars Csars Marcus_Brutus Brutus Antonius
109
§ 18. Erfindungen im Mittelalter.
Die für die Menschheit wichtigsten Erfindungen des späteren Mittelalters waren die Erfindung des Schieß Pulvers und der Buchdruckerkunst.
Die Erfindung des Schießpulvers, gewöhnlich dem Franziskaner Bert hold Schwarz zu Freiburg im Breisgau zugeschrieben (1340), jedenfalls erst seit diesem auf den Krieg angewandt, hatte die Erfindung der Feuerwaffen (der Geschütze und des kleinen Gewehrs) und somit eine Umgestaltung des gesamten Kriegswesens zur Folge. Die alten ritterlichen Waffen wurden unbrauchbar, und wenn auch der Adel lange „der heimtückischen wehrlosen Waffe" grollte, so bildete sich doch mit der Zeit eine neue Kriegskunst (Taktik) aus, die nicht mehr das ausschließliche Anrecht des Adels war.
Berthold Schwarz, ein Freund chemischer Versuche, hatte einst, wie es heißt, Salpeter, Schwefel und Kohle in einem Mörser gestoßen, als Plötzlich ein Funke die Masse entzündete und den deckenden Stein mit heftigern Knall in die Höhe schleuderte. Dies führte auf die Erfindung der Mörser, dann der Kanone, oder wie sie damals hießen, der Bombarden, Donner- oder Wallbüchsen (Karthannen), später der Muskete, die anfangs auch, auf eine Gabel gelegt, mit der Lunte abgefeuert wurden. (Die Chinesen wollen das Pulver lauge vorher gekannt haben; von ihnen soll es zu den Arabern gekommen sein, doch wurde es nur zum Sprengen verwandt). *)
Die segensreichste (und entschieden deutsche) Erfindung ist die der Buchdruckerkunst durch den Mainzer Johann von Sorgenloch, genannt Gensfleisch zu Gutteuberg, kurz Johann Gnttenberg genannt.
Voran ging dieser Erfindung die des Baumwollen-, und zuletzt des Seinen- oder Lumpenpapiers (das älteste Schreibmaterial war die Papyrus-staude, dann das Pergament), sowie die Holzschneidekunst, die zu Spielkarten und Heiligenbildern verwandt wurde. Die ältesten Bücher wurden (mit verzierten Anfangsbuchstaben) geschrieben und waren ungemein teuer — eine Bibel 1000 Goldgulden —, denn die Drucke mußten für jede Seite und jedes Buch neu geschnitten werden. Erst Gnttenberg hatte den glücklichen
) ^n der Schlacht bei Creeh (1346) sollen zuerst Donnerbüchsen gebraucht worden sein; nachweisbar aber erst in der Schlacht bei Azineonrt (1415) in den Kriegen zwischen Engländern und Franzosen.
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Extrahierte Personennamen: Bert_hold_Schwarz Berthold_Schwarz Johann_von_Sorgenloch Johann Johann_Gnttenberg Johann Gnttenberg
in Preußen, wußte der Kurfürst zu brechen und sich völlige Unabhängigkeit und unumschränkte Herrschaft zu erringen.
Die Stände in Preußen weigerten unter ihrem Schöppenmeister Rhode zu Königsberg Huldigung und Steuern. Da der Kurfürst auch ohne ihre Bewilligung Steuern eintrieb, wandten sie sich an Polen mit der Bitte um Hülfe. Da ließ der Kurfürst den Schöppenmeister Rhode verhaften und als Hochverräter zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilen (1662). Nun erfolgte die Huldigung zu Königsberg. Aber die Steuern erregten neuen Widerstand, und der Oberst Kalkstein soll sogar dem Kurfürsten nach dem Leben getrachtet haben. Er ward zum Tode verurteilt, aber zu Gefangenschaft begnadigt und im Jahre darauf entlassen. Aber Kalkstein begab sich nach Warschau und setzte seinen Widerstand gegen den Kurfürsten fort. Da Polen seine Auslieferung verweigerte, ließ ihn Friedrich Wilhelm heimlich ergreifen und nach Preußen bringen, wo er als Hochverräter auf dem Schafott starb (1672). Damit war aller Widerstand der Stände gebrochen.
Für die innere Wohlfahrt des Landes war der Kurfürst rastlos thätig; er zog zum Anbau der verwüsteten Gegenden Kolonisten aus den Niederlanden und der Schweiz heran und nahm gegen 20 000 nach Aufhebung des Edikts von Nantes (1685; § 23) flüchtige Hugenotten in sein Land auf, durch welche Fabrik- und Gewerbewesen zu hoher Blüte gediehen. Er legte Straßen und Kanäle an, wie den Friedrich - Wilhelms - Kanal zwischen Oder und Spree, führte die Post ein, sorgte für Wissenschaft und Kunst und gründete die Bibliothek in Berlin. Sogar auf das Seewesen war seine Thätigkeit gerichtet. An der Küste von Oberguinea wurden Niederlassungen gegründet, aber ihrer Kostspieligkeit wegen wieder aufgehoben.
§ 23 Ludwig Xiv. Friedrich Wilhelm von Brandenburg.
Ludwig Xiv. sann inzwischen auf Rache, um die kleine Republik Holland, die es gewagt hatte, seine Entwürfe zu vereiteln, zu züchtigen. Er wußte die Tripelallianz aufzulösen und verband sich mit England; ja sogar zwei deutsche Fürsten, der Kurfürst von Köln und der Bischof von Münster, schlossen sich ihm an. Ludwig suchte auch den Kurfürsten von Brandenburg durch die Aussicht auf eine Teilung Hollands zu gewinnen, aber Friedrich Wilhelm wies seine Anträge zurück und verband sich mit Holland. Er allein ergriff zuerst die Waffen für die wehrlose Republik (1672); seinem Beispiele folgten
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Extrahierte Personennamen: Rhode Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_-_Wilhelms Friedrich Wilhelms Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm_von_Brandenburg Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Rhode Königsberg Warschau Niederlanden Nantes Berlin Holland England Brandenburg Hollands Holland